Ars Erotica Parisienne

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Reprint der Kunstbeilage aus John Grand-Carterets „Die Erotik in der französischen Karikatur“

Mit einer Einführung von Andreas Brunner

Format: 20 x 27,7 cm

Umfang: 112 Seiten mit 52 Farbtafeln

Einband: Hardcover

ISBN 978-3-950377-4-0 Kategorie

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Beschreibung

„Enfer“ (Hölle) nennt sich jene Abteilung in der Pariser „Bibliothèque nationale de France“, in der erotische und pornografische Schriften und Darstellungen gesammelt werden, um sie nur einer ausgewählten und streng kontrollierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bei der „Eröffnung“ der „Hölle“ um 1840 wurden diese Werke in der Bibliotheksordnung als „extrem verwerflich, aus bibliophiler Sicht jedoch zuweilen höchst wertvoll und von großem Verkaufswert“ bezeichnet. Die Publikationen mussten den Moralvorstellungen des aufstrebenden Bürgertums entsprechend den Menschen vorenthalten werden, doch wurden alle ausgesprochenen Verbote bald umgangen, weil sich nicht alle der geforderten Prüderie unterwerfen und auch nicht alle die rigide Sexualmoral einer kleinen Führungselite anerkennen wollten. Dazu gehörten Sammler und Publizisten wie John Grand-Carteret, aus dessen Werk „Die Erotik in der französischen Karikatur“ die hier publizierten Tafeln entnommen wurden.

Es handelt sich dabei aber nur in Ausnahmefällen wirklich um Karikaturen, wie der Originaltitel vorgibt, sondern vielmehr um Abbildungen aus erotischen und pornografischen Schriften der französischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts – ein Album mit „Ars Erotica Parisienne“. Diese Verschleierung gehörte jedoch zur Taktik jener Autoren und Verleger, die die Zensur der bürgerlichen Moral unterlaufen und damit – das muss man bei allem Pioniercharakter, den man ihnen zubilligt, auch festhalten – ein gutes Geschäft machen wollten.

Im Paris des 17. bis 19. Jahrhunderts ging es ziemlich deftig zu. Zahlreiche Meisterwerke der erotischen, ja pornografischen Literatur stammen aus dieser Stadt und Epoche, man denke nur an Marquis de Sade. Auch bei den Illustrationen dieser Werke hielt man sich kaum zurück, sodass eine große Zahl an Abbildungen überliefert ist, die das ausschweifende Liebesleben der Pariser Gesellschaft zeigt. Verträumte Schäferinnen werden von kraftstrotzenden Naturburschen verführt, fesche Kürassiere lüpfen den Mädchen die Röcke, eine unverfängliche Bootsfahrt endet da leicht im Schoß des Ruderers. Witz und Drastik zeichnen die meist kolorierten Blätter dieser Sammlung aus.

Eine Fundgrube für Sammler historischer Darstellungen sexueller Begierde.

Autor/in

Mag. Andreas Brunner lebt als Historiker, Autor und Stadtführer in Wien.

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